Wie plant man einen Grundriss?

Von Thomas Müller Am

Der Grundriss eines Hauses entscheidet über den späteren Wohnkomfort der Hausbewohner. Daher ist es wichtig, dass Sie den Grundriss an Ihre Lebenssituation und Ansprüche anpassen. Stellen Sie sich dazu folgende Fragen:

  • Wer lebt mit Ihnen in dem Haus?
  • Wie könnte die Bewohnerkonstellation in 10 bis 20 Jahren aussehen?
  • Legen Sie Wert auf große Gemeinschaftsflächen für das Zusammenleben und Empfangen von Gästen oder sind Ihnen abgeschiedene Rückzugsorte wichtiger?
  • Schätzen Sie eine geräumige Wohnküche oder bevorzugen Sie eine große Sofalandschaft mit abgetrennter Küche?

Mithilfe dieser und weiterer Fragen können Sie herausfinden, was Ihnen wirklich wichtig beim Wohnen ist und anschließend den Grundriss nach Ihren Wünschen anpassen. Nutzen Sie auch Ihre derzeitige Wohnsituation als Ausgangspunkt und überlegen Sie, was Ihnen fehlt, was Sie sich für Ihr neues Zuhause wünschen würden und was Sie gerne beibehalten möchten.

Tipps:

  1. Überlegen Sie, wie viele Etagen Ihr Haus haben soll und ob ein Keller sinnvoll ist, auch unter Beachtung der Grundstücksfläche.
  2. Entscheiden Sie, ob Ihr Haus (zumindest teilweise) barrierefrei gestaltet werden soll, um möglichst lange in Ihrem Eigenheim komfortabel wohnen zu können.
  3. Denken Sie über die Nutzung vereinzelter Zimmer in der Zukunft nach. Planen Sie so, dass evtl. Zimmer geteilt oder zusammengelegt werden können.

Hochhinaus oder ebenerdig: Wie viele Etagen sind am besten?

Den Möglichkeiten bei der Grundrissplanung sind so gut wie keine Grenzen gesetzt - auch wenn besonders ausgefallene Wünsche oft ihren Preis haben. So kann die Raumaufteilung in den meisten Fällen frei gewählt werden. Was jedoch zuerst entschieden werden sollte, ist die Anzahl der Etagen. Dazu zählt auch die Entscheidung für oder gegen einen Keller, da dieser anders als ein Dachgeschoss, nicht ohne weiteres nachträglich gebaut werden kann.

Ganz gleich für wie viele Etagen Sie sich entscheiden, ist es sehr wichtig, zunächst die Ausrichtung des Hauses auf dem Grundstück zu beachten und die Räume entsprechend anzuordnen. Weiterhin sollte ein Blick in den Bebauungsplan geworfen werden, da dieser ebenfalls Vorgaben zur Etagenanzahl geben kann.

Offener oder geschlossener Grundriss?

Was weiterhin die Raumaufteilung beeinflusst, ist die Wahl zwischen einem offenem Loftcharakter oder einer kleinteiligen Zimmerverteilung für Ihr Haus.

Die Unterteilung des Hauses in viele kleine Zimmer schafft zwar mehr Raum für Privatsphäre, wohingegen ein offener Grundriss für ein einfaches Zusammenbringen mehrerer Menschen sorgt. Ebenfalls lässt eine offene Raumgestaltung das Haus heller und größer wirken.

Wenn Sie beide Varianten schätzen, kann ein flexibler Grundriss mit Schiebetüren die Lösung sein. Gerade wenn Sie unsicher über eine offene Wohnküche, aufgrund der Geruchsbildung sind, kann eine mit großen Schiebetüren abzugrenzende Küche hilfreich sein. So können Sie selbst entscheiden, wann Sie gemeinschaftlich Kochen und gleichzeitig mit den Menschen im Wohnraum interagieren wollen oder wann Sie nur etwas zubereiten möchten, ohne jemand anderen zu stören.

Zusatztipp
Planen Sie einen größeren Raum in der Zukunft in zwei kleinere Räume zu zerteilen, so stellen Sie sicher, dass jedes entstandene Zimmer einen separaten Zugang erhält und mindestens ein Fenster hat.

Grundriss mit Blick in die Zukunft planen

Wenn Sie Ihren Grundriss planen, sollten Sie nicht nur von Ihrer derzeitigen Lebenssituation ausgehen, sondern auch überlegen, wie sich diese in den nächsten Jahren verändern könnte. Planen Sie Kinder? Oder ziehen Ihre Kinder schon in einigen Jahren aus? Haben Sie pflegebedürftige Familienangehörige? Arbeiten Sie irgendwann von Zuhause aus? All diese Fragen beeinflussen die Grundrissgestaltung.

Es ist ratsam bereits von Beginn etwas mehr Platz oder flexibel nutzbare Räume einzuplanen, da ein nachträglicher Anbau (z.B. für eine Einliegerwohnung) sehr teuer wird. Darüber hinaus benötigt dieser eine eigene Baugenehmigung. Weniger aufwendig und kostengünstiger ist daher die Planung eines flexibel anpassbaren Grundrisses.

Überdenken Sie genau, ob es nicht Sinn ergibt, im Erdgeschoss ein zusätzliches Zimmer und komfortables Bad zu planen. Dieses kann zunächst als Gäste- oder Arbeitszimmer genutzt werden und später ist es Ihnen möglich, Ihr Haus auch ohne Treppen zu bewohnen - denn mit dem Alter können diese zu einer echten Herausforderung werden. Somit beugen Sie einem frühzeitigen Auszug aus Ihrem Eigenheim vor und genießen einen langfristigen Wohnkomfort.

Zusatztipp
Wenn Sie mehrere Kinderzimmer planen, platzieren Sie diese möglichst nebeneinander und halten Sie die Raumgröße gering. So können Sie nach Auszug des Nachwuchs die Kinderzimmer einzeln (z.B. als Arbeitszimmer) nutzen oder zusammenlegen. Um letzteres zu ermöglichen, sollten zwischen den Zimmern keine tragenden Wände und Versorgungsschächte liegen.

Wie groß sollte ein Zimmer sein?

Was die Größe der Zimmer betrifft, hängt ebenfalls von Ihren Vorlieben und Bedürfnissen ab. Dennoch gibt es einige Richtwerte für verschiedene Zimmer, an denen Sie sich bei der Grundrissplanung orientieren können.

  • Wohnraum mit Essbereich: 25 - 40 qm
  • Küche: 10 -20 qm
  • WC: ca. 3 qm
  • Badezimmer: 8 - 15 qm
  • Schlafzimmer: 15 - 20 qm (inkl. Ankleide)
  • Kinderzimmer: 15 - 20 qm (mind. 12 qm)
  • HWR: 3 qm

Stauraum: lieber zu viel, als zu wenig

Was Sie in keinem Fall bei der Planung des Grundrisses vergessen sollten, ist das Einrechnen von Stauraum. Dazu zählen beispielsweise eine Abstell- oder Vorratskammer, die Garderobe oder auch der Keller. Bauen Sie ohne Keller, überlegen Sie wo Freizeitgegenstände und Hobbygeräte Platz finden. Denken Sie zudem an die Haustechnik und wo diese am besten untergebracht werden soll. Eine Garage kann alternativ als Stauraum genutzt werden, jedoch sollte auch hierfür von Beginn an Platz eingeräumt werden.

Zusatztipp
Wenn sich eine Treppe in Ihrem Haus befindet, kann der darunter liegende Raum effizient genutzt werden, in dem man ihn mit Regalen oder Schränken ausfüllt.

Grundriss in 2D oder 3D planen?

Auch wenn ein Grundriss zunächst zweidimensional entworfen wird, ist die dreidimensionale Darstellung ebenfalls wichtig. Aspekte wie die Raumhöhe, die Dachschrägen (Stichwort Kniestock) sowie die Verbindung der einzelnen Etagen sind ausschlaggebend für die Nutzbarkeit eines Raumes. Weiterhin hat die Raumhöhe und die Deckenschräge einen Einfluss auf das Raumgefühl.

Es gilt zu beachten, je höher eine Zimmerdecke ist, desto mehr Energie wird zum Beheizen des Raumes benötigt.

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